Die große Aufregung um die Einführung der Feinstaubplakette am 1. Januar 2008 hat sich schnell wieder gelegt, denn schon lange regen sich die Bürger nicht mehr über die farbige Plakette auf, die der Umwelt zu Liebe den Verkehr auf unseren Straßen regelt. Natürlich gilt das auch für Fahrzeuge in Berlin und Umgebung. Seit Beginn des Jahres 2010 ist das gesamte Berliner Stadtgebiet im Grunde genommen nunmehr eine einzige große Umweltzone. Im Herzen des S-Bahn-Rings ist das Fahren nur noch dem Halter erlaubt, der sein Kfz mit einer grünen Plakette versorgt hat. Wer sich nicht daran hält, muss mit saftigen Bußgeldern rechnen.
Mittlerweile sind die Umweltplaketten aber nicht mehr nur bei den Kfz-Zulassungsbehörden erhältlich. Der umweltfreundliche Halter eines Pkw bekommt das Abzeichen beim TÜV, in allen Abgasuntersuchungswerkstätten der Kfz-Innung, bei der DEKRA und vielen weiteren Abgasuntersuchungsstellen, wie KÜS, GTÜ oder FSP. Auch online sind die Plaketten mehr und mehr bequem und schnell zu ordern. Das Landesamt für Bürger und Ordnungsangelegenheiten der Stadt Berlin, kurz LABO, hat eigens im offiziellen Hauptstadtportal hier eine Bestellmöglichkeit eingerichtet. Egal, bei welcher Zulassungsbehörde, in Deutschland oder dem Ausland, das Fahrzeug zugelassen ist, der Halter kann online einen Antrag auf sein Abzeichen in der richtigen Farbe rot, gelb oder grün abgeben, zahlt ab 6 Euro und erhält innerhalb von zwei Wochen gleich auch die gewünschte Plakette.
Ausnahmen bestätigen die Regel
Doch keine Regel ohne Ausnahme! So gibt es nämlich auch für die Umweltzonen und die Plakettenpflicht Befreiungen. Oldtimer, Diplomatenfahrzeuge und Fahrzeuge mit roten Kennzeichen beispielsweise müssen der Pflicht nicht nachkommen. Auch Schwerbehinderte sind von der Regelung befreit, denn für sie gilt ihr Schwerbehindertenausweis gleichermaßen auch als Feinstaubplakette. Ist ein Fahrzeug nicht mit einem Partikelfilter nachzurüsten, so erhält es ebenfalls eine Befreiung von der Plakettenpflicht.
Über Sinn oder Unsinn solcher Maßnahmen lässt sich streiten. Was zählen sollte ist immer das, was beim Fahrzeug aus dem Auspuff kommt, die Abgase und die Schadstoffbelastung nämlich, oder eben das, was nicht rauskommt. Dass sich die Einführung der Umweltzonen jedoch trotz allem positiv auswirkt, zeigt die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt, die jährlich die Feinstaubreduktion dokumentiert.